Horizonte
«Weisst du, Stefan, ich bin sehr gerne in der Natur. Ich habe da das Gefühl Gott nahe zu sein, besonders im Wald.»
Evelyne Spielmann,
Liebe Gemeinde
«Weisst du, Stefan, ich bin sehr gerne in der Natur. Ich habe da das Gefühl Gott nahe zu sein, besonders im Wald.» Wahrscheinlich geht es nicht nur meinem Gesprächspartner so, dass Gott in der Natur erlebt wird. Vielleicht ganz besonders im Wald. Vielleicht, weil es im Wald besonders grün ist, die Schöpfung besonders vielfältig ist? Der Wald ist für uns neben der wirtschaftlichen Nutzung vor allem Erholungsraum. Immer wieder verbringen wir unsere Freizeit im Wald. Wir empfinden den Wald als beruhigend, wir können unsere Batterien aufladen, neue Kraft schöpfen. Wir sind umgeben von Natur, Gottes Schöpfung.
Das Gefühl umgeben zu sein von den Geschenken der Natur, der kühlen, sauberen Luft, dem Gezwitscher der Vögel, dem Lichtspiel in den Blättern, der Anmut der Bäume und der Vielfalt der Pflanzen. Wir können zur Ruhe kommen, die Stille des Waldes geniessen, uns an den verschiedenen Pflanzen freuen, das Spiel von Schatten und Licht beobachten, den Vögeln zu hören. In uns selbst hinein hören, klingen lassen, was uns beschäftigt, Ruhe finden lassen, was uns umtreibt. Dem Moment besondere Aufmerksamkeit schenken und die Geborgenheit des Waldes geniessen. Vielleicht klingt der Wald in uns nach, wenn wir uns wieder aufmachen, vielleicht bleibt dieses Gefühl in uns wach. Vielleicht singt es in uns, vielleicht bildet sich das Gefühl der Dankbarkeit. Und vielleicht will dieses Gefühl der Dankbarkeit hinaus.
«Ich sage meistens ganz leise dieses lustige kleine Gebet, dass ich aus Kindertagen noch kenne:
Wer hat die Natur gemacht,
das Wasser und den Wald erdacht?
Wer hat den Berg so hoch gebaut,
die Äpfel und das Korn uns anvertraut?
Wer schuf die Tiere groß und klein,
die vielen bunten Blümelein?
Wer schenkte mir mein Leben?
Das warst Du, Gott, mit deinem Segen.
Amen.»
Bis bald im Wald.
Euer Pfarrer Stefan Wagner