Horizonte
«Mir ist aufgefallen, dass wir bei unserem Osterspaziergang gar nicht gebetet haben. Und trotzdem habe ich mich Gott ganz nah gefühlt und seine Nähe gespürt. Es war ein so schöner Abend mit so guten, tiefen aber auch lockeren Gesprächen.»
Evelyne Spielmann,
Liebe Gemeinde
«Mir ist aufgefallen, dass wir bei unserem Osterspaziergang gar nicht gebetet haben. Und trotzdem habe ich mich Gott ganz nah gefühlt und seine Nähe gespürt. Es war ein so schöner Abend mit so guten, tiefen aber auch lockeren Gesprächen.» Dies war der Eindruck, den ich als Rückmeldung erhalten habe, zu einem unserer Osterspaziergänge. Es braucht nicht immer das explizite Gebet, wie wir es kennen, um die Nähe des Ewigen zu spüren. Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.
Was heisst nun aber in «meinem Namen»? Das bedeutet eben auch nicht, dass dies immer ausdrücklich sein muss. Wo Menschen freundlich miteinander sind, keine Hintergedanken haben, Frieden halten und gegenseitig aufeinander Rücksicht nehmen und nicht ihren eigenen Vorteil im Blick haben, da ist Gott unter ihnen. Da kann der Geist Gottes wehen und Wunderbares entstehen.
Jesus Christus versinnbildlicht dies durch das letzte Abendmahl mit seinen Jüngerinnen und Jünger, an Pfingsten kommt der Geist Gottes auf uns Menschen herab und schenkt uns Einsicht. Oder versucht es zumindest.
Im Johannesevangelium lesen wir von einem Beistand, der uns erinnern und lehren soll, als Stellvertreter Jesu Christi. Diese Geistkraft kann und soll und helfen, das Richtige zu tun und uns menschenfreundlich zu verhalten. Und sie soll uns erinnern, wie Jesus Christus gelehrt, gelebt, geheilt, ermutigt und geliebt hat. Wie er mit uns Menschen umgegangen ist und wie er die, die am Rand der Gesellschaft stehen behandelt hat.
Wenn wir dies lernen und uns erinnern, wenn wir entsprechend handeln und uns so verhalten, dann sind wir im Namen Gottes versammelt und Gott ganz nahe. Dann kann Wunderbares geschehen und der Geist Gottes wehen. Dann kann die Welt zu einem besseren, freundlicheren und gerechteren Ort werden.
Träumen Sie einmal darüber nach.
Euer Pfarrer Stefan Wagner